Warum Soft Skills im Vertrieb am schwersten zu meistern sind (und wie du das änderst)
- Adrian Langendorf

- 23. Mai
- 3 Min. Lesezeit
Frag einen Top-Verkäufer, was ihn wirklich von anderen unterscheidet – die Antwort wird selten „Produktwissen“, „CRM-Datenpflege“ oder „Preisübersicht“ lauten.
Es ist das Gefühl, das er beim Kunden hinterlässt.
Und genau da liegt die Herausforderung. Durch Automatisierung, KI-Outreachs und digitale Funnels sind Soft Skills zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil geworden – und gleichzeitig bleiben sie die größte Schwäche vieler Vertriebsteams. Warum das so ist – und wie du es ändern kannst, erfährst du hier.
Das Paradoxon: Soft Skills sind alles – außer weich
Der Begriff „Soft Skills“ klingt nach etwas, das man zusätzlich haben kann – wie ein Sahnehäubchen nach getaner Arbeit. Nett, aber optional. Aber das Gegenteil ist der Fall: Soft Skills sind die must-haves im modernen Vertrieb.
Darum geht’s konkret:
Empathie – Verstehen, was der Kunde wirklich meint – auch zwischen den Zeilen.
Anpassungsfähigkeit – Auch bei Einwänden oder kurzfristigen Änderungen fokussiert und lösungsorientiert bleiben.
Aktives Zuhören – Die Fähigkeit, nicht nur zuzuhören, sondern wirklich zu verstehen.
Emotionale Intelligenz – Die eigenen Reaktionen steuern und gleichzeitig das Gegenüber feinfühlig wahrnehmen.
Das sind keine Extras – das ist das Fundament echter Vertrauensbildung im Vertrieb.
Und das Problem: Viele glauben, sie beherrschen diese Skills bereits – tun es aber nicht.
Warum Soft Skills so schwer zu trainieren sind
Drei Hauptgründe machen Soft Skills zu den "härtesten" Fähigkeiten im Vertrieb:
1. Sie passen nicht in ein Excel-Sheet
Anzahl Calls? Check. Conversion-Rate? Check. Aber wie misst du „gute Gesprächsatmosphäre“ oder „Vertrauensaufbau“? Soft Skills wirken unsichtbar – aber ihre Ergebnisse sind es nicht. Diese Unsichtbarkeit macht sie leicht vernachlässigbar.
2. Sie erfordern innere Arbeit
Gute Soft Skills entstehen nicht durch mehr Tools, sondern durch mehr Selbstreflektion. Warum unterbrichst du Kund:innen manchmal unbewusst? Warum wirst du nervös, wenn Einwände kommen?Oft liegt die Antwort tiefer – und das ist ungewohntes Terrain für viele.
3. Sie sind kontextabhängig
Was bei einem modernen Tech-Startup in Berlin funktioniert, kann bei einem mittelständischen Entscheider in Bayern völlig verpuffen. Soft Skills erfordern Feingefühl und situative Intelligenz – also echtes Handwerk und keine Standardfloskeln.
Was passiert, wenn du Soft Skills wirklich beherrschst?
Wenn Soft Skills zur Grundlage deiner Vertriebsarbeit werden, passiert Folgendes:
✅ Du ziehst an – statt zu pushen
✅ Kunden öffnen sich schneller – weil sie sich verstanden fühlen
✅ Einwände werden zur Chance – nicht zum Deal-Killer
✅ Du schließt vielleicht weniger Deals ab – aber dafür größere und langfristigere
Ein Beispiel aus meinem Mentoring bei Langendorf Consulting:
Ein erfahrener Sales-Profi war technisch exzellent – aber verlor regelmäßig Deals kurz vor dem Abschluss. Im Coaching zeigte sich: In den kritischen Momenten rutschte er unbewusst in einen „Überzeugungsmodus“. Der Kunde fühlte sich nicht mehr abgeholt, sondern bearbeitet. Mit gezieltem Training zu Körpersprache, Reframing und emotionaler Selbstführung stieg seine Abschlussquote um 34 % – ohne ein einziges Wort in seiner Präsentation zu ändern.
Was du konkret tun kannst, um Soft Skills zu meistern
Hier sind 5 sofort umsetzbare Wege, wie du deine Soft Skills gezielt trainieren kannst:
1. Gespräche aufnehmen – aber zwischen den Zeilen hören
Höre dir deine Verkaufsgespräche an. Nicht nur was gesagt wurde, sondern wie. Wo wurde es emotional? Wo ging Energie verloren? Das ist echtes Verkaufstuning.
2. Bessere Fragen stellen
Statt „Wie hoch ist Ihr Budget?“ besser „Welche Prioritäten konkurrieren aktuell um Ihr Budget?“ Solche Fragen öffnen Räume – keine Verteidigungshaltungen.
3. „Labeling“ üben (nach FBI-Technik)
Wenn der Kunde sagt: „Ich weiß nicht, ob das gerade passt.“ Sag nicht: „Doch, das passt!“ Sondern: „Klingt, als wäre das Timing für Sie gerade ein großes Thema.“ Verständnis wirkt oft stärker als jedes Argument.
4. Einwände emotional, nicht logisch verarbeiten
„Zu teuer“? Statt Zahlen runterzubeten:„Ich verstehe das total. Gerade in unsicheren Zeiten sind Investitionen ein Thema. Wollen wir gemeinsam schauen, wie wir das lösen können? “Weniger Überzeugung bedeutet oft mehr Verbundenheit.
5. Professionelles Coaching nutzen
Soft Skills wachsen nicht durch YouTube-Videos. Sie brauchen Spiegel, Feedback & Praxis. Genau das bieten wir in unseren Programmen bei Langendorf Consulting: Individuelle Begleitung für echte Wirkung – von der Körpersprache über Gesprächsführung bis zur mentalen Klarheit in kritischen Momenten.
Fazit: Am Ende ist Vertrieb nicht nur eine Frage des Könnens, sondern des Seins.
Frag dich:
Willst du verkaufen – oder verbinden?
Willst du Kunden gewinnen – oder Beziehungen aufbauen?
Willst du Druck machen – oder Vertrauen schaffen?
Soft Skills entscheiden, ob du gehört wirst. Und das entscheidet, ob du heute nur Umsatz machst – oder morgen ein Netzwerk aus echten Partnerschaften aufgebaut hast.
Wenn du diesen Weg gehen willst – lass uns reden.





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